Die Idee der Tagung ANTIKON

Die Gesellschaft SZCZECIN-EXPO organisiert die Tagungsreihe ANTIKON seit 1996. Die Tagung findet kontinuierlich statt und verfügt über eine reiche Geschichte.

Das Projekt ANTIKON startete im Jahr 1996. Zunächst handelte es sich um ein Treffen mit einem Messecharakter, bei dem Teilnehmer*innen und Firmen mit denkmalpflegerischem Schwerpunkt zusammenkamen. Im Jahr 1997 fand die erste wissenschaftliche Tagung statt, die sich allgemein mit dem Thema der Denkmalpflege und Gartendenkmalpflege befasste (in Zusammenarbeit mit dem Zentrum der Landschaftsdenkmalpflege in Warschau/ Warszawa).

1998 wurde zum ersten Mal das breitgefasste Thema des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege der Fachwerkarchitektur aufgegriffen. Das Thema zeigte sich als so wichtig und umfangreich, dass es zum führenden Thema der Tagung wurde. So entstand der Titel „Fachwerkarchitektur – gemeinsames Erbe“. Seit 2000 entwickelte sich die Tagung – in enger Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen aus Mecklenburg-Vorpommern – zum deutsch-polnischen Unterfangen. Seitdem wurden während den folgenden ANTIKON-Treffen mehr als 180 Vorträge präsentiert. Das Themenspektrum erfasste Parks und Friedhöfe, Landschaftsdenkmalpflege, Denkmalpflege im Bereich städtischer Ensembles, Dorfbebauung, Kleinstadtbebauung, Sakralarchitektur, Architektur von Holzsynagogen; Regeln, Technologie und Materialien im Bereichen Restaurierung und Sanierung, Brandschutz, denkmalpflegerische Dokumentation, Holz- und Tischlerarbeiten, Forschungsmethoden, historische Dachstühle sowie Investitionen. Von Jahr zu Jahr wurde die Formel der Konferenz erweitert. Die Studienreisen mit Besichtigung von Denkmalen vor Ort gehören mittlerweile fest zum Programm. Auch die Gruppe der Mitveranstalter, die den Fachbeirat der Reihe bilden, wächst kontinuierlich.

Die Konferenz leistet seit Jahren einen wichtigen Beitrag zur Wissensvermittlung und eröffnet den Eigentümern von Fachwerkgebäuden die Möglichkeit, sich über den Schutz und die Pflege der Objekte sowie die fachlich korrekte Durchführung von Renovierungsarbeiten zu informieren.

Die Teilnehmer*innen von ANTIKON sind Botschafter*innen des einzigartigen kulturellen Erbes der Holz- und Fachwerkarchitektur in Deutschland und in Polen. Es entsteht die Möglichkeit zu Meinungs- und Erfahrungsaustausch für unterschiedlichste gesellschaftliche und berufliche Gruppen, die an Fachwerkarchitektur interessiert sind.

Die langjährige Zusammenarbeit zwischen polnischen Denkmalpfleger*innen, Kunsthistoriker*innen und Spezialist*innen aus Deutschland im Rahmen von ANTIKON ermöglicht den Austausch wertvoller Erfahrungen auf dem Gebiet des Schutzes des Architekturerbes und ihre effektive Nutzung.

Das Projekt ANTIKON funktioniert vielschichtig. In seinem Rahmen entstehen Möglichkeiten zu Meinungs- und Erfahrungsaustausch für unterschiedlichste gesellschaftliche und berufliche Gruppen, die am Schicksal der Fachwerkarchitektur interessiert sind. Die Teilnehmer*innen und Gäste bekommen die Gelegenheit, wertvolle Objekte der regionalen Architektur vor Ort während der alleinigen in ihrer Form, deutsch-polnischen Studienreise kennenzulernen.

Holz und vor allem Fachwerkbauten sind markant für die pommersche Landschaft beiderseits der Grenze. Die Vernachlässigung von nötigen Sanierungsmaßnahmen, nicht fachgerecht durchgeführte Renovierungen und fehlende Schutzmaßnahmen führen kontinuierlich dazu, dass die traditionellen Bauten in der Region nicht erhalten bleiben. Große Verluste entstanden durch unüberlegte Nutzung und geringe Wertschätzung der Fachwerkarchitektur. Daraus resultiert eine große Notwendigkeit für Erfahrungsaustausch und gemeinsames Handeln. Die Tagung trägt zur Wissensvermittlung unter Denkmalpflegern, Architekten, Ethnographen und Besitzern von Fachwerkbauten in Bezug auf fachgerecht durchgeführte Renovierungen, denkmalpflegerische Maßnahmen und Schutz der Gebäude an beiden Seiten der Grenze bei.

Die Teilnehmer*innen der Konferenz tragen als Multiplikatoren das Wissen in ihre Arbeits- und Tätigkeitsbereiche in beiden Ländern weiter. Die Tagung trägt nicht nur zur Bekanntmachung von Errungenschaften in der Denkmalpflege und zur Wissensvermittlung über Denkmale bei, sondern ist auch eine Gelegenheit für einen Austausch von Wissenschaftler*innen, Praktiker*innen und Enthusiast*innen sowie allen am Denkmalschutz und am kulturellen Erbe Interessierten. Die fördert Integration verschiedener gesellschaftlicher Gruppen bietet.

Die Tagung ANTIKON ist die größte deutsch-polnische Veranstaltung dieser Art in Polen. Sie betont auch den soziologischen und historischen Aspekt der deutsch-polnischen Aussöhnung.

Der Prozess des Wandels in den Mentalitäten von Polen und Deutschen, gemeinsame Unternehmungen, die sich aus den während der Konferenz geknüpften Kontakten ergeben, sowie die Erfahrungen von Experten werden jeweils in den Konferenzmaterialien festgehalten und dokumentiert.